Oliver Bendel

Der Schriftsteller Oliver Bendel

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Oliver Bendel wurde 1968 in Ulm an der Donau geboren. Nach dem Studium der Philosophie und Germanistik (M.A.) sowie der Informationswissenschaft (Dipl.-Inf.-Wiss.) an der Universität Konstanz und ersten beruflichen Stationen erfolgte die Promotion im Bereich der Wirtschaftsinformatik an der Universität St. Gallen (Dr. oec.). Bendel arbeitete in Deutschland und in der Schweiz als Projektleiter und leitete technische und wissenschaftliche Einrichtungen an Hochschulen. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Zürich und lehrt und forscht als Professor an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in Basel, Olten und Brugg-Windisch.

Oliver Bendel veröffentlichte als Jugendlicher mehrere Gedichtbände im Eigenverlag sowie einzelne Gedichte und Kurztexte in Anthologien und las aus seinen Texten im süddeutschen Raum, etwa bei Veranstaltungen in Ulm (Theater im Fundus, Club Orange, Teehaus), Herrlingen (Haus unterm Regenbogen) und Stuttgart. Er wurde zwei Jahre lang von Roman Hocke, Lektor und Freund von Michael Ende, betreut. Bendel erhielt mehrere Literaturstipendien, u.a. eine finanzielle Zuwendung vom Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg e.V.

Ab 2003 publizierte Bendel wieder Gedichte, eine Sammlung in der Zeitschrift neue deutsche literatur (ndl) von 2003 und den Band "Die Stadt aus den Augenwinkeln" (Alkyon Verlag, 2004; 2011 neu aufgelegt unter dem Titel "Deine Lippen sind nicht rot wie Mohn"). 2010 erschienen das Handybuch "stöckelnde dinger" (Blackbetty Mobilmedia; 2011 neu aufgelegt unter dem selben Titel) und das gedruckte Buch "handyhaiku" (Hamburger Haiku Verlag, 2. Auflage 2011). Die Gedichte in "handyhaiku" sind nicht nur in Textform abgedruckt, sondern auch in Form von QR-Codes. Diese Idee nimmt "Die Astronautin" (2020) auf, wobei es sich um längere Gedichte in 3D-Codes (JAB Codes) handelt, die wiederum auch im KI-generierten Band "Dass es nur Kunst war, verdeckte die Kunst" (2023) enthalten sind – mit Inputs (hier Prompts) und Outputs (hier wieder Haikus).

Um 2005 begann Bendel mit dem Schreiben von Romanen. Der Leipziger Literaturverlag (vormals ERATA Literaturverlag) brachte "Nachrückende Generationen" (2007) und "Künstliche Kreaturen" (2008, Kandidat für den Deutschen Buchpreis 2008, ohne Listenplatz) heraus. "Nachrückende Generationen" gibt es seit 2009 auch als Hörbuch, gesprochen vom Schauspieler Johannes Gabriel. 2009 ist der in Dresden spielende Roman "Verlorene Schwestern" hinzugekommen, in dem eine fliegenartige Drohne ("la mouche") und ein ehemaliges Mundmodell ("la bouche") die Hauptrollen spielen. Die Romane sind seit Frühjahr 2012 in der zweiten Auflage verfügbar.

Bendel war von 2007 bis 2011 auch einer der wenigen Handyromanautoren in Europa. Nachdem er zunächst unter einer Creative-Commons-Lizenz und über die Berliner Agentur cosmoblonde veröffentlicht hatte, landete er 2008 bei dem Wiener Verlag Blackbetty Mobilmedia. 2008 erschienen "Lucy Luder und der Mord im studiVZ" und "Lucy Luder und die Hand des Professors", 2009 "lonelyboy18", "Handygirl - Part I" und "Handygirl - Part II" und Ende 2010 "Handygirl - Part III". Anfang 2011 kam der im Sommer 2010 entstandene dritte Band der Lulu-Serie mit dem Titel "Lucy Luder und der Schrei des Muezzins" heraus, in den sich im Rahmen eines postdadaistischen Projekts das Cabaret Voltaire in Zürich eingekauft hatte. 2009 initiierte der Schriftsteller den ersten Mundarthandyroman der Welt, der von einer jungen Schweizerin in Luzärndütsch geschrieben und 2011 unter dem Titel "SʼWunder vo Luzärn" veröffentlicht wurde. Die Medien widmeten Bendels experimentell ausgerichteter Handyliteratur – zu der auch die genannten Handyhaikus gehören - über 110 Beiträge.

Oliver Bendel ist assoziierter Forscher der PECoG-Gruppe (Universität Potsdam) und hält Gastvorträge an der Universität St. Gallen. Er ist Mitglied bei der Association for the Advancement of Artificial Intelligence (AAAI), bei der Freidenker-Vereinigung der Schweiz, bei Animal Rights Switzerland und bei der Zürcher Kunstgesellschaft. Zudem ist er Mitglied im Stiftungsrat der Daimler und Benz Stiftung.



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